Radio Berlin International
1959-1990
Am 2. Oktober 1990 24.00 Uhr endete mit der Wiedervereinigung die Ära von Radio Berlin International, der Stimme der Deutschen Demokratischen Republik.
Einige Daten in Stichpunkten:
Ein Vorläufer des Auslandsdienstes des DDR-Rundfunks sendete als "Die Stimme der Frauen der Welt" ab 20.03.1954 auf 7150 kHz nur montags 19.00 Uhr in Französisch, 19.10 Uhr in Deutsch und von 19.20-19.30 Uhr in englischer Sprache.
Ab 02.01.1955 wurde auf 7150 kHz bereits an zwei Tagen pro Woche nach folgendem Plan gesendet: Montag 20.30-20.40 Uhr Französisch, 20.40-20.50 Uhr Deutsch, 20.50-21.00 Uhr Englisch und Dienstag: 01.00-01.10 Uhr Spanisch, 01.10-01.20 Uhr Englisch
Die ersten Auslandssendungen des Rundfunks der DDR begannen am 15. April 1955 um 18.00 Uhr MEZ auf je einer Frequenz im 49- und 41-Meter-Band mit 10 Minuten Nachrichten in französischer Sprache. Als Pausenzeichen wurde "Alle Menschen werden Brüder...." mit den Klängen aus dem Schlusssatz der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven verwendet. Die Sender waren Nachbauten von Sendern aus dem Jahr 1936 und hatten eine Sendeleistung von 50 kW. Einen Monat später, am 16. Juni 1955, folgte dann eine 10-minütige Sendung in Englisch. In den folgenden Jahren 1956 und 1957 folgten die Sendungen in Schwedisch (ab 01.05.1956) und Dänisch (ab 01.12.1956). Das erste Programm in Arabisch wurde am 1. April 1957 ausgestrahlt. Alle Programme für das Ausland waren Radio DDR unterstellt. Desweiteren gab es 1958/59 Versuchssendungen in Finnisch, Spanisch, Italienisch, Persisch und Türkisch (nur im Frühjahr 1959).
Sendeplan des Radio DDR-Auslandsdienstes aus dem Jahr 1957 |
Der 20. Mai 1959 ist dann der offizielle Gründungstag von Radio Berlin International u. a. auch mit der Bildung der Deutschen Redaktion. Das erste Pausenzeichen sind Takte von Beethovens Ode "An die Freude", später dann die ersten Takte der Nationalhymne der DDR "Auferstanden aus Ruinen...".
Oktober 1959 In Nauen wird ein weiterer 50-kW-Kurzwellensender, Typ SK1/R vom Funkwerk Köpenick, in Betrieb genommen.
1960 RBI überträgt nun täglich circa 40 Programmstunden in den 6 Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Arabisch.
7. Oktober 1961 Einrichtung der Italienischen Redaktion
Dezember 1961 Inbetriebnahme eines neuen 100-kW-Senders mit neuen Antennen für Kurzwelle in Königs Wusterhausen. Zwei sowjetische 50-kW-Sneg-Sender wurden zu 100 kW zusammengeschaltet.
18. Dezember 1961 Einrichtung der Lateinamerika-Redaktion mit den Sprachen Spanisch, Portugiesisch und Deutsch
Mai 1962 Inbetriebnahme eines neuen 100-kW-Senders mit neuen Antennen für Kurzwelle in Königs Wusterhausen. Zwei sowjetische 50-kW-Sneg-Sender wurden zu 100 kW zusammengeschaltet.
Dezember 1962 Inbetriebnahme eines neuen 100-kW-Senders mit neuen Antennen für Kurzwelle in Königs Wusterhausen. Zwei sowjetische 50-kW-Sneg-Sender wurden zu 100 kW zusammengeschaltet. Als Antennen standen Rhomben für verschiedenen Zielgebiete, eine Winkelreuse und eine logaritmisch-periodische Antenne zur Ver-fügung
Sneg-Sender 22/2 in K.Wusterhausen |
Senderhalle mit 6 50 kW-Sneg-Sendern |
Februar 1964 In Nauen geht die neue Drehstandantenne in Verbindung mit einem 100-kW-Sender vom Typ 1534.3 des Funkwerkes Köpenick in Betrieb
2. Juli 1964 Start der Sendungen in Suaheli für Afrika
17. August 1965 Start der Sendungen in Indonesisch
1966 Die Redaktionen von RBI bezogen die 4. Etage im Funkhaus Berlin, Nalepastraße 18-50
RBI Zentrale an der Spree |
1. Januar 1967 Gründung des RBI-DX-Klubs
6. Mai 1967 Start der Sendungen in Hindi für Indien
1968 Inbetriebnahme eines sowjetischen 100-kW-Senders vom Typ Sneg PB-100K am Standort Königs Wusterhausen
21. August 1968 Über den Sender Wilsdruff werden auf Mittelwelle 1430 kHz morgens und abends Programme in Tschechisch und Slowakisch ausgestrahlt, teilweise und dem Namen Radio Vltava (Moldau). Der Sender begleitet propagandistisch den Einmarsch von Truppen des Warschauer Vertrages in die Tschechoslowakei. Die Sendungen werden am 13.02.1969 beendet.
1. März 1969 Start des Nachtprogrammes in Deutsch für Europa
1970 Sonderbriefmarke der Deutschen Post "25 Jahre Deutscher Demokratischer Rundfunk" mit Abbildung der Drehstandantenne und des Funkhauses Berlin
16. September 1971 Einstellung des Indonesisch-Dienstes
Juni 1972 Inbetriebnahme eines 500-kW-Senders vom Typ SK-55 Brown Boverie in Nauen
Juni 1972 Inbetriebnahme eines 100-kW-Senders aus dem Funkwerk Köpenick in Leipzig-Wiederau (Link zur Sender Wiederau-Seite)
1. Oktober 1975 Die Griechische Redaktion nimmt die Arbeit auf
April 1978 Der griechische Sprachdienst wird wird eingestellt
1978 Inbetriebnahme eines 500-kW-Senders (Typ PKW 500) aus sowjetischer Produktion mit 4 Vorhangantennen in Nauen
Anzeige aus dem World Radio and TV Handbook 1983 |
1980/1981 Inbetriebnahme eines weiteren 500-kW-Senders (Typ PKW 500) aus sowjetischer Produktion und Errichtung weiterer 20 Vorhangantennen
19. Dezember.1981 Start von Sendungen in polnischer Sprache über Langwelle 179 kHz
Link: Sendeplan der Winterperiode 1983-84
QSL-Karte von 1984 |
QSL-Karte von 1985 |
ab 9. Januar 1986 RBI sendet abends zusätzlich über den Sender Burg auf Mittelwelle 1575 kHz mit 250 kW Programme in Dänisch, Deutsch, Französisch und Schwedisch.
9. Juni 1986 Einstellung der Sendungen in polnischer Sprache
27. August 1990 Der Anhang 1 des Einigungsvertrages sieht die Auflösung von RBI vor. Die Technik soll an die Deutsche Welle und den Deutschlandfunk übergehen.
2. Oktober 1990 24.00 Uhr Radio Berlin International stellt seine Sendetätigkeit ein.